Meine Skulpturen sind Konstruktionen aus den bildnerischen Mitteln Punkt, Linie, Fläche und Körper. Ins Material übersetzt sind dies Kugel bzw. Bohrung, Draht bzw.Spalt sowie Blech.  Zusätzliches Gestaltungselement ist die Oberflächenbehandlung des Metalls: die Anlauffarben der Oxidation beim Löten, welche vom Werden im Feuer zeugen, der milde Schimmer des Mattschliffs oder die den Raum spiegende Hochglanzpolitur. Beim Titanzink ist die dunkle Färbung durch chemische Einwirkung erzielt. In neueren Arbeiten verwende ich Edelstahl und Messing (in Teilflächen mit Blattgold belegt) in Kombination mit mattgeschliffenen, weiß durchscheinenden Acrylglasflächen. Während die Skulpturen aus Titanzink sich durch Volumen und scheinbare Schwere selbständig im Raum behaupten können, bedürfen die flächigeren Arbeiten aus Messing bzw. Kupfer einer neutralen Wand als Hintergrund. Das opale Acrylglas erhält seine besondere Leichtigkeit und Transparenz vor einem Fenster oder einer Lichtquelle.


Bei einigen Arbeiten steht am Anfang die gegenständliche Idee. Die Übertragung in die Sprache des Materials und der Technik führt dabei zwangsläufig zur Abstraktion. Im umgekehrten Weg geht es darum, aus einfachen meist geometrischen Formen wie Gerade, Kreis, Ellipse und Parabel durch spielerische Kombination und Variation Formen zu entwickeln, welche Assoziationen an Gegenständliches bzw. Figürliches ermöglichen. Der Vorgang ist hierbei also nicht Abstraktion von der Realität, sondern umgekehrt Konkretion aus abstrakten Elementen. Durch die jeweilige Zuordnung der  Teilformen kann leblose Geometrie mit Anmutung und Bedeutung aufgeladen werden.  So entsteht "Schöpfung parallel zur Natur" (Cezanne). Diese zielt nicht auf Abbildung der Realität, sondern bleibt auf der Ebene archetypischer Zeichen, die  dadurch über rationale Wirklichkeit hinausweisen mögen in surreale und magisch-mythische Bereiche, welche aus tieferen Schichten menschlichen Bewußtseins gespeist sind. Grundidee meines Schaffens ist die Überzeugung, dass unsere Rationalität so häufig von Irrationalem unterlaufen  und unser Verhalten in weiten Bereichen aus archaischen Quellen beeinflußt  wird, wie sie sich in Mythen und Träumen manifestieren. Auch soweit durch Titel Verweise auf bestimmte Inhalte gegeben sind, läßt der hohe Abstraktionsgrad dem Betrachter Raum für eigene Assoziationen und Deutungen. Durch den meist strengen, statischen und symmetrischen Aufbau sowie die Positionierung auf Sockeln oder Stäben werden die Figuren zu "Standbildern", welche in sich ruhen und an der Wechselhaftigkeit und Vergänglichkeit der Zeit nicht teilhaben. Mit meinen Skulpturen möchte ich der Schnelllebigkeit und Hektik unserer Zeit Momente der Ruhe und Dauer entgegensetzen.


Meine besondere Vorliebe für den vielseitigen Werkstoff Metall ist begründet durch meine 13jährige Lehrtätigkeit an den Fachlehrerseminaren Mannheim und Stuttgart, wo ich vorwiegend Metallklassen unterrichtet habe.


Anmerkungen zu meinen Arbeiten


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